Geschäftsmodell

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Was ist ein Geschäftsmodell - Einfach erklärt

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen Werte schafft, liefert und erfasst. Einfach gesagt: Es erklärt, wie eine Firma Geld verdient. Jedes Unternehmen hat ein individuelles Geschäftsmodell, das festlegt, welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden, wie Kunden gewonnen und gebunden werden und welche Einnahmequellen genutzt werden. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell beruht auf einer klaren Strategie und einer durchdachten Struktur.

Zum Beispiel verkauft ein klassischer Einzelhändler Waren direkt an Kunden, während ein Abonnementdienst regelmäßige Zahlungen für fortlaufende Leistungen erhält. Das Geschäftsmodell ist damit die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg und hilft Gründern, eine klare Richtung für ihr Unternehmen festzulegen.

1. Welche Elemente hat ein Geschäftsmodell? Die Bausteine eines Geschäftsmodells

Ein Geschäftsmodell besteht aus mehreren Kernelementen, die zusammen ein funktionierendes Unternehmen bilden. Diese lassen sich in drei zentrale Bereiche unterteilen: Nutzenversprechen, Geschäftsstruktur und Ertragsmodell.

1.1. Nutzenversprechen (Value Proposition)

Das Nutzenversprechen beschreibt, welchen Wert ein Unternehmen seinen Kunden bietet. Es beantwortet die Frage: Warum sollten Kunden gerade dieses Produkt oder diese Dienstleistung nutzen?

  • Lösung eines Problems: Ein erfolgreiches Geschäftsmodell identifiziert ein konkretes Problem der Zielgruppe und bietet eine gezielte Lösung an. Beispielsweise erleichtern Carsharing-Dienste wie ShareNow die flexible Mobilität in Großstädten, indem sie eine Alternative zum eigenen Auto schaffen.
  • Innovationsvorsprung: Manche Unternehmen überzeugen durch einzigartige Innovationen, die es so zuvor nicht gab. Tesla hat mit seinen Elektrofahrzeugen eine völlig neue Kategorie geschaffen und damit traditionelle Automobilhersteller herausgefordert.
  • Kostenvorteile: Ein Unternehmen kann sich auch durch günstigere Preise von der Konkurrenz abheben. Discounter-Modelle wie Aldi und Lidl bieten qualitativ akzeptable Produkte zu niedrigeren Preisen an und sprechen damit preissensible Kunden an.
  • Personalisierung: Individuell anpassbare Produkte und Dienstleistungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unternehmen wie Nike ermöglichen es ihren Kunden, eigene Schuhdesigns zu erstellen, um sich von der Masse abzuheben.

1.2. Geschäftsstruktur (Architektur der Wertschöpfung)

Die Geschäftsstruktur beschreibt, wie das Unternehmen sein Nutzenversprechen umsetzt. Hierzu gehören alle Prozesse, Ressourcen und Partnerschaften, die notwendig sind, um die Kunden zufriedenzustellen.

1.2.1. Wertschöpfungsprozesse

Ein Unternehmen benötigt bestimmte Ressourcen, um erfolgreich zu sein. Dies können physische Ressourcen wie Rohstoffe und Maschinen sein, aber auch immaterielle Ressourcen wie Patente und Datenbanken. Beispielsweise sind Technologieunternehmen stark auf ihr geistiges Eigentum angewiesen, während produzierende Unternehmen vor allem logistische und materielle Ressourcen benötigen.

Die Hauptaktivitäten eines Unternehmens bestimmen, wie das Produkt oder die Dienstleistung bereitgestellt wird. So steht bei einem Softwareunternehmen die Entwicklung neuer Features im Fokus, während ein Logistikunternehmen vor allem auf eine effiziente Lieferkette setzt.

Partnerschaften sind ebenfalls entscheidend für die Wertschöpfung. Unternehmen arbeiten oft mit Zulieferern, Vertriebspartnern oder anderen Firmen zusammen, um ihr Angebot zu optimieren. Beispielsweise kooperieren Automobilhersteller mit Zulieferern, um innovative Bauteile in ihre Fahrzeuge zu integrieren.

1.2.2. Interne Organisation

Jedes Unternehmen benötigt eine klare Struktur, um effizient zu arbeiten. Start-ups setzen oft auf flache Hierarchien, um schnelle Entscheidungen zu ermöglichen, während große Konzerne komplexere Organisationsstrukturen nutzen.

Unternehmenskultur und Werte beeinflussen, wie ein Unternehmen wahrgenommen wird. Unternehmen wie Patagonia setzen auf Nachhaltigkeit als Kernwert und haben sich dadurch eine treue Kundenbasis aufgebaut.

Nicht zuletzt sind die Menschen im Unternehmen entscheidend für den Erfolg. Führungskräfte, Entwickler, Marketingexperten und andere Talente tragen dazu bei, dass das Geschäftsmodell funktioniert und weiterentwickelt wird.

1.3. Ertragsmodell (Wie das Unternehmen Geld verdient)

Das Ertragsmodell zeigt auf, wie Einnahmen generiert werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Unternehmen Geld verdienen kann, je nachdem, welches Geschäftsmodell es verfolgt.

1.3.1. Einnahmequellen

Ein Unternehmen kann verschiedene Wege nutzen, um Umsatz zu generieren. Der Direktverkauf ist das klassische Modell, bei dem Kunden einmalig für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlen. Dies gilt beispielsweise für den Einzelhandel oder den Autoverkauf.

Abo-Modelle hingegen setzen auf regelmäßige Zahlungen der Kunden, wodurch ein stetiger Einnahmestrom gewährleistet wird. Dienste wie Netflix oder Spotify basieren auf diesem Modell und haben es erfolgreich in der digitalen Welt etabliert.

Ein weiteres Modell sind Lizenzgebühren. Unternehmen, die Patente oder Markenrechte besitzen, können ihre Technologien gegen eine Gebühr zur Nutzung freigeben. Beispielsweise verdient Microsoft mit Lizenzen für seine Software erhebliche Summen.

Schließlich gibt es Geschäftsmodelle, die auf Werbeeinnahmen basieren. Plattformen wie Google und Facebook stellen kostenlose Dienste bereit, finanzieren sich aber über Werbeanzeigen, die sie gezielt an ihre Nutzer ausspielen.

1.3.2. Kostenstruktur

Neben den Einnahmequellen spielt auch die Kostenstruktur eine zentrale Rolle. Unternehmen haben Fixkosten, die unabhängig von der Produktion oder dem Umsatz anfallen, wie Mieten oder Gehälter. Gleichzeitig gibt es variable Kosten, die mit der Produktion oder dem Vertrieb eines Produkts zusammenhängen, wie Rohstoffkosten oder Marketingbudgets.

Ein Unternehmen muss seine Kosten effizient managen, um langfristig profitabel zu bleiben. Strategien wie Skaleneffekte, Automatisierung oder Outsourcing können helfen, Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern.

2. Welche Geschäftsmodelle gibt es?

Es gibt zahlreiche Geschäftsmodelle, die Unternehmen verfolgen können. Die wichtigsten Modelle sind:

  • Produktorientierte Geschäftsmodelle: Unternehmen verkaufen physische Produkte, z. B. Elektronik oder Bekleidung.
  • Dienstleistungsmodelle: Hier steht die Bereitstellung von Serviceleistungen im Mittelpunkt, z. B. Beratungsfirmen oder Friseure.
  • Plattformmodelle: Unternehmen verbinden Anbieter und Nachfrager, z. B. Airbnb oder Uber.
  • Abonnementmodelle: Kunden zahlen regelmäßig für einen Service, z. B. Netflix oder Zeitschriften.
  • Freemium-Modelle: Basisdienste sind kostenlos, Zusatzfunktionen kostenpflichtig, z. B. Spotify oder LinkedIn.

Jedes Modell hat Vor- und Nachteile, die es bei der Unternehmensgründung zu berücksichtigen gilt.

3. Business Model Canvas mit Beispiel

Das Business Model Canvas ist eine Methode, um Geschäftsmodelle systematisch zu visualisieren. Es besteht aus neun Bausteinen:

  1. Kundensegmente – Wer sind die Zielkunden?
  2. Wertangebot – Welchen Nutzen bietet das Unternehmen?
  3. Kanäle – Über welche Wege erreicht das Unternehmen seine Kunden?
  4. Kundenbeziehungen – Wie interagiert das Unternehmen mit seinen Kunden?
  5. Einnahmequellen – Wie verdient das Unternehmen Geld?
  6. Schlüsselressourcen – Welche Ressourcen sind notwendig?
  7. Schlüsselaktivitäten – Welche zentralen Prozesse sind erforderlich?
  8. Schlüsselpartnerschaften – Mit wem arbeitet das Unternehmen zusammen?
  9. Kostenstruktur – Welche Kosten fallen an?

Ein Beispiel für das Business Model Canvas ist Airbnb. Das Unternehmen verbindet Reisende mit privaten Gastgebern und stellt eine Plattform für Buchungen bereit. Einnahmen werden durch Vermittlungsgebühren generiert. Die Schlüsselressourcen umfassen die digitale Plattform, das Branding und das Partnernetzwerk. Ohne diese Komponenten wäre das Geschäftsmodell nicht erfolgreich.

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